Leonhard Maier wurde am 22.Dezember 1924 in Augsburg geboren. Sein Vater Leonhard Maier war Tagelöhner und Bauhilfsarbeiter. Er hatte 1921 in zweiter Ehe Maria, geborene Schäffler, verwitwete Pfäffle geheiratet. Aus erster Ehe hatte der Vater zwei Kinder und die Witwe Maria brachte drei Kinder mit in die Ehe. Sie hat ihrem zweiten Mann Leonhard Maier (Senior) weitere fünf Kinder geboren. Eines der Zwillingskinder, die danach geboren wurden, erhielt auch den Vornamen Leonhard. Dessen Zwillingsbruder Xaver starb bereits nach 19 Tagen. Der Vater arbeitete vor der Geburt Leonhards in Wörishofen, und die Familie zog in den Folgejahren mehrmals um. Der überlebende Sohn Leonhard war von Frühjahr 1927 für ein Jahr im Evangelischen Jugendheim untergebracht. Ab Mai 1928 war er wieder bei der Familie.

Der erwachsene Leonhard Maier war ledig und arbeitete als landwirtschaftlicher Arbeiter. Mit 18 Jahren wurde er zum Stammkompanie Infanterie Ersatz Bataillon 316 als Grenadier einberufen. Dem Wehrbereichskommando Neustadt a. d. W. wurde der Zugang zur Truppe am 14.Dezember 1942 gemeldet.

Als letzte Truppenteile sind das 2. Reserve-Grenadier-Bataillon 316 und das Wehrmachtsgefängnis Bruchsal registriert. Aufgrund des Urteils des Gerichts der Division 465, Ludwigsburg vom 25. November 1943 wurde Leonhard Maier wegen „Fahnenflucht und Gewalttat mit einer Waffe“ (St.L. II 255/43) am 18. Januar 1944 um 16.30 Uhr erschossen und am selben Tag wie die vier anderen Soldaten am gleichen Tag beerdigt. Das Gerichtsurteil liegt nicht vor. Die Wehrmachtsauskunfts-stelle in Berlin W30 wurde am 18. Januar 1944 informiert. Die Angehörigen erhielten die Nachricht vom Standesamt Ludwigsburg am 12. April 1946.

Quellen:
BA-PA B 563-1 Kartei Signatur M-1939/154
BArch PA B563/ 119968
StA LB L 67 Bü. 39 und 41 br>StaatsA LB EL 20/1 VI Bü 165
StA Augsburg Familienbögen Maier Senior und Junior